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Armeedrohne kann ab Ende August mit Einschränkungen wieder fliegen

Armeedrohne kann ab Ende August mit Einschränkungen wieder fliegen

24.08.2025, 14:1724.08.2025, 14:17
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Die Drohne Hermes 900 HFE fuer das Aufklaerungsdrohnensystem 15 (ADS 15) wird auf dem Militaerflugplatz in Emmen vorgestellt, am Montag, 9. Dezember 2019. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
Die Hermes 900 darf ab Ende August wieder fliegen – aber mit Einschränkungen. (Archivbild, 2019)Bild: KEYSTONE

Die Armee kann ab Ende August erneut Testflüge mit der Aufklärungsdrohne Hermes 900 durchführen. Die Zulassung des Flugobjekts wurde aber durch die Militärluftfahrtbehörde eingeschränkt.

Die Drohne dürfe nicht mehr über dicht besiedeltes Gebiet – also Städte oder Dörfer – fliegen, war am Sonntag in der «Sonntagszeitung» zu lesen. Ein Sprecher des Bundesamts für Rüstung Armasuisse bestätigte die Information der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage.

Die Military Aviation Authority (MAA), die Militärluftfahrbehörde des Bundes, habe die Einschränkungen definiert und im Juli 2025 in Kraft gesetzt. Für die An- und Abflugzone in Emmen bestünden die entsprechenden Bewilligungen der zuständigen Stellen, die den Betrieb unter klar definierten Bedingungen ermöglichten, wie der Sprecher weiter sagte.

Der Flugbetrieb mit der Aufklärungsdrohne wurde im Januar nach einem Vorfall mit einer Drohne des gleichen Typs in Indien weltweit ausgesetzt. Der Grund sei ein Defekt im Motorraum gewesen, sagte der Sprecher, gestützt auf Aussagen des israelischen Herstellers Elbit.

Rüstungsgeschäft mit Vorgeschichte

Die Drohne, welche seit 2019 in Betrieb sein sollte, kann derzeit nur durch einen Helikopter begleitet fliegen. Damit sie auch unbegleitet zum Einsatz kommen kann, entwickelt das Rüstungsunternehmen Ruag ein Antikollisionssystem, welches dafür sorgen soll, dass die Drohne beweglichen Objekten wie beispielsweise Flugzeugen ausweicht.

Die MAA empfehle der Ruag, das Projekt einzustellen. Diese Empfehlung sei Armasuisse bekannt. Über das weitere Vorgehen im Projekt werde in den nächsten Wochen entschieden, so der Sprecher weiter.

Im Juli 2025 räumte Rüstungschef Urs Loher gegenüber Radio SRF ein, dass das Verteidigungsdepartement die Drohnenbeschaffung abbrechen könnte. Die Kosten für die Beschaffung von insgesamt sechs Aufklärungsdrohnen belaufen sich gemäss dem Verteidigungsdepartement auf knapp 300 Millionen Franken. (sda)

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37 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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HugiHans
24.08.2025 15:58registriert Juli 2018
Die Drohne selbst wird ja im Prinzip schon von verschiedenen Ländern erfolgreich eingesetzt.

Die Sonderwünsche Dieselmotor und vor allem das Sense and Avoid-System (SAA) bereiten hier Probleme. Vor allem SAA benötigt halt eine Zulassung um im zivilen Luftraum operieren zu können, was eigentlich unter Grundlagenforschung geht.

Bis dies ev. 2029 umgesetzt ist, dürfte die Drohne tatsächlich komplett veraltet sein. Und mit einer Marschgeschwindigkeit von gut 110 km/h dürfte sie im Einsatz auch ein einfaches Ziel sein.

Die Empfehlung „Abbruch“ MAA dürfte nicht so falsch sein …
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Hitsch
24.08.2025 14:44registriert April 2020
Die erste Drohne, die nach ihrer Indienststellung, direkt ins Museum (Luzern) gebracht wird, denn sie ist hoffnungslos veraltet.
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Rethinking
24.08.2025 16:01registriert Oktober 2018
Die völlige Inkompetenz der Schweizer Armee kostet uns Milliarden
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